Brasil Ride, more than a race… a stage in your life!

   30.10.2015

Brasil Ride, more than a race… a stage in your life!

Brasil Ride, more than a race… a stage in your life!

 

 

Am Donnerstag 15. Oktober ging mein Flug von Zürich via Lissabon nach Salvador. Bereits in Lissabon am Flughafen traf ich mich mit einigen „Bike“ freunden, zusammen sind wir dann noch bis nach Brasilen geflogen. In Salvador angekommen wartete schon ein VIP Shuttel auf uns Fahrer! Der Veranstalter holte alle eingeladenen „pro“ teams vom Flughafen ab und brachte uns in ein sehr schöne kleines Hotel. Dort konnten wir alle zusammen noch gemütlich die lange Reise setzten lassen und uns am rissigen Buffet bedienen! Chris, mein Partner für das Rennen stiess dann etwas später zu uns zu, da er einen späteren Flug hatte. Nach einer eher kurzen Nacht ginge es am morgen um 6Uhr schon wider weiter. 9h Bus fahrt durch das Hinterland von Bahia bis nach Mucuge stand auf dem Programm. Die fahrt ging nicht wie erwartet eher schnell vorbei, ich habe auch die hälfte der Zeit verschlafen ;-) In Mucuge angekommen ging es direkt in unser Hotel das auch der Veranstalter organisiert hat. Richtig schön! Ausser die Millionen Moskitos… schon bald wurde es dunkel und das Bett schreite nach mir. Am Nächsten Tag bauten wir unsere Bikes auf und fuhren den Prolog ab. Ich kannte die Strecke bereits aus dem Jahr 2012 als ich mit Daniel Kaufmann dieses Rennen fuhr. Allerdings hat sich so einiges aus meiner Erinnerung gelöscht wie ich bald merkte ;-p  Die Strecke  gefiel mir und Chris echt super! Technisch sehr anspruchsvoll und mit zwei kleinen sehr steilen Asphalt uphills gespickt. Wir zwei harmonierten schon im Training hier sehr gut und kamen mit guter Laune zurück ins Hotel. Wir freuten und auf eine kühle Dusche und den Sprung in den Pool! 

Letzter check der Bikes, Startnummer montieren und auf ging zum Prolog Start. Wir hatten den Start gegen ein Belgisches Team. Ich setzten mich sofort an die spitze und Chris folgte mir auch sofort und löste mich dann auf der langen gegengerade vor dem Trail ab und machte mächtig dampf so das ich fast schon aus dem Windschatten geflogen währe! Zum Glück bin ich das nicht, aber unser Gegner Team konnte unserem hohem Starttempo nicht folgen und musste abreissen lassen, so fuhren wir wie geplant als erstes Team in den technischen Singeltrail ein! Dieses Trail war genau richtig für mein CUBE Stereo 29, ich flog regelrecht über den Sand und die Steine! Auch der ersten zwischen Zeit waren wir nur sehr knapp hinter der Spitzenzeit zurück! Chris machte auf der Fläche wider enorm Druck! Ich hatte keine Chance ihn kurz abzulösen! Dann ging es in den zweiten Trail, und schon holten wir ein Team das vor uns gestartet war ein und überholten sie wie im Film :-) zack, und der Trail war auch schon wider zu ende und ein kleiner steiler Asphalt uphill stand vor uns. Wir fuhren mit allem was wir hatte hoch und sahen weiter vorne wieder ein Team, wir wussten wenn wir die noch einholen bevor der Trail kommt, dann kommt gut ;-P also raus aus dem Sattel und Hopp Beine!!! Beide Team sprinteten vor der einfahrt in den Trail, doch wir warn stärker und fuhren zuerst in den Trail! Ich dachte mir so macht das ja richtig spass! Dann ging alles ganz gut, auch die Laufpassage im Sand und eine Bach Durchquerung ging bei mir komischerweise ohne Probleme. doch als wir dann zurück auf der Strasse waren merkte ich das irgendwas komisch ist. doch wir Vollgas weiter. Doch beim letzten Trail uphill der wie der ganze Kurs voll an der Sonne stand machte es klickklackklock und aus gingen die lichter bei mir! Ich hatte einen Hitzschlag und kam kaum noch vorwärts, auch der Schluss downhill der mir so gefallen hatte endete fast noch mit einem Überschlag! Total im elend kam ich nach knapp einer Stunde im Ziel an. Teams haben uns zum Glück keine wieder eingeholt, aber wir hatten auf sicher viel Zeit verloren…

Nach dem Rennen schaute ich mir meine Daten an und wunderte mich das ich überhaupt so lange im Sattel geblieben bin, 198 war der durchschnittspuls und 206 der Maximalpuls…. ich bin ja fast schon ein Kloibri, doch kein wunder bei über 40Grad Celsius im schnitt ;-p Trotzdem Rang 12 Overall von 500 Teams!

 

Stage 2.Bis am nächsten morgen um 6Uhr musste ich wider erholt sein, weil da stand die erste richtige Etappe an, 146km 3300hm! Wir fuhren von Mucke nach Rio de Contas.Der Start war nicht so hektisch wie ich es vom cape-epic kenne, aber als es dann in den ersten Trail ging wurde aus gemütlich Vollgas! Nach einiger Zeit beruhigte sich das Tempo wider einbisschen und jedes Team fuhr sein eigens Tempo, alle hatten ein bisschen Respekt  vor dem berüchtigtem „Vietnam“ Trail. (Ein etwa 25km langer Wanderweg der mehr oder weniger nur hoch geht und alles bietet, von Knöchel tiefen Schlamm, Steinfelder, Sand und Fluss durchfahren. Dies alles bei extremer Hitze ,35-50Grad.) Wir überzogen am Anfang bewusst nicht, dies zeigte sich später dann auch als richtig, wir holten mehere Teams wider ein und fuhren mehr oder weniger  konstant durch die Hölle und kamen nach 6:51h total erschöpft im Ziel an. Was wir nicht nicht wussten, wir fuhren bis auf den 8ten Rang nach vorne! Ab ins neue wunderschöne Hotel mit toller Aussicht!

 

Stage 3. Nach der gestrigen „Monster“ stage hatten wir heute ein XCO Rennen auf dem Programm. 4 Runden à 7.7km auf einer sehr technisch schweren (hoch sowie runter) Strecke, für mich teils sehr grenzwertig und fast schon gefährlich! Man sollte sich das echt überlegen ob so eine Strecke Sinn macht wenn die hälfte der „Profis“ sie Kaum oder nur teilweise Fahren können, da der Großteil der Starter ja Hobby Bike sind….

Bereits am Start merket ich das nicht viel in meinen Beinen ist, ich versuchte einfach mein bestmöglich zugeben, da Chris sich sehr gut erholt hatte vom Vortag, konnte wir durch die absolut tolle Teamleistung auf den 4 Tagesplatz fahren!

 

Stage 4: Eine Etappe die auf dem Papier nicht solo schlimm aussieht wie sie wirklich ist! Die ersten 30 km waren relativ schnell und wir konnten nahe an der Spitze mitfahren. Doch langsam ging mir immer mehr mein Trinken aus. Da wir bei einer markierten feedzone nur 1!!!! 5dl Wasser Flasche bekommen haben anstatt das wir unsere eigenen Flaschen wider auffüllen durften…. und die nächste feedzone war erst in gut 45km! Der weg bis dort hin war nicht ohne, ein langer Berg an der prallen Sonne sowie ein endloser technisch schwerer Trail machte die Geschichte nicht einfacher… Noch 25km bis zur feedzone, ich schwitze nicht mehr, meine Augen sind ganz trocken, ich friere und das bei gut 40Grad! Ich hatte gar keinen Druck mehr auf den Pedalen und wollte nur och einfach etwas trinke! Nichts aber wirklich gar nichts war hier, ausser staubige Sandstrassen! Zu diesem Zeitpunkt wusste ich echt nicht ob ich es heute ins Ziel schaffen werde, es waren immer noch fast 10km bis zur feedzone! Keine Ahnung warum man hier nicht eine feedzone eingerichtet hat! Ich denke die Hobby Bike hatten ja noch einige länger für diese Distanz als wir!  Kurz bevor mir die Lichter ausgingen kam die Tafel 5km to feedzone! Yeah dachte ich mir doch was ich nicht wusste war das es jetzt 5km steil berghoch ging und das natürlich an der prallen Sonne! ich fuhr nur noch Zickzack! Aber ich habe es geschaft! Ich trank alles was mir in die Finger gekommen ist, sogar ass ich Wassermelone! Ich hatte noch nie so eine feine Wassermelone ;-) So weiter ging, noch gut 15km bis ins Ziel. Chris motivierte mich immer wieder und als wir das ein Team vor uns sahen kam auch mein Rennfahrer Herz wider nach vorne und ich wollte die noch ein und überholen :-) dies haben wir auch geschafft, kurz vor dem Ziel schnappten wir sogar noch ein Team ein und fuhren nach 4:42h und  85km als 11ter im Ziel ein.

 

Stage 5. Beim Briefing hies es es sei die einfachste Etappe dieses Jahr. Alle dachten yeah bisschen easy! Doch es währe kein Brasil Ride wenn nicht auch diese Etappe einem ans Limit bringen kann! Ich fühlte mich am Start wider nicht so super gut, aber noch ganz ok. Wir kammen gut mit und hatten stets Kontakt zur Verfolgergruppe. Als es dann in den technischen Anstieg kam, der mit Sandpassagen und vielen Steinen übersät war, kamen wir immer besser in fahrt. Wir überholten Team um Team, wir fuhren einfach technisch sauber ohne grosse Fehler und schon bald waren wir auf Rang 2! So fuhren wir einfach unser ding wie die Tage zuvor. Nach 39km kam die erste feedzone, wir füllten die Flaschen und noch kein anderes Team war in sich weite! Wir fuhren weiter und weiter bis zur nächsten feedzone bei Kilometer 60, auch hier das gleiche spiel, aber auch noch kein anderes Team in sich!  jetzt kam eine 20km lange flach Passage und dann die letzte feedzone bei km 83. Bei km75 kam ein Team von hinten zu uns und wir fuhren ein stück gemeinsam, aber ich merkte bald das ich Physisch nicht so stark bin wie die anderen hier in der Gruppe, Ich kämpfte mit allem was ich hatte um dran zubleiben bei den kleinen Hügel! Doch es reichte nicht aus! Als wir dann zur letzten feedzone kamen war ich total im Ar…. jetzt kamen noch gut 10km Asphalt aufstieg eigentlich genau mein Ding, doch ich konnte nicht mehr! Mein Körper war total überhitzt und Chris musste mich sogar den Berghoch stossen das wir wenigstens noch ein bisschen vorwärts kamen! Wir kamen schlussendlich noch auf Rang 7 in Ziel, ich war total enttäuscht von mir das ich nicht noch die letzten verdammten 10km durchhalten hätte können! So nahe am grossen Erfolg! Naja, ich habe alles versucht und gegeben, aber mehr kam nicht raus!

 

Stage 6. Heute fuhreb wir wider zurück von Rio de Costas nach Mucuge ins Dorf der Tausend Moskitos! Vor uns stand wider eine „Monster“ stage, 143km 2900hm. Die heutige Etappe ist etwas für die Powernden im Feld nicht so für die die Aerodynamisch optimierten ;-) Wir versuchten unser bestes zu geben und möglichst wenig Zeit zu verlieren. Wir fuhren wider von Anfang an in der Verfolgergruppe mit und konnten so lange Kraft sparen und kamen gut mit. Irgendwann hat sich die Gruppe das zersplittet und jedes Team fuhr ihr eigenes Tempo. Wir hatten ein konstanten speed und holten zum Schluss sogar noch zwei Teams ein. Chris machte wider einen super Job am Schluss der Etappe, 10km flach auf Asphalt ins Ziel zeigte er seien Zeitfahrqualitäten und wir fuhren in einer unglaublicher Geschwindigkeit Richtung Ziel. Rang 11. und 6h 28min.

 

Stage 7. Der Schlusstag ist bei jeder Rundfahrt immer etwas sehr spezielles. Die Teams die noch nichts gezeigt haben kommen nach  vorne und versuchen alles um weg zufahren und die anderen Teams sind nervös um nicht noch am letzten tag alles zu verlieren. Direkt nach dem Start ging es ab als gäbe es keinen Morgen mehr! Das Tempo auf den erst 10km Strasse war extrem hoch und ich musste teils echt alles geben um dranzubleiben bei den gefühlten tausend Attacken! Dennoch konnten wir uns beide vorne im Feld behaupten und so in den ersten Trail einfahren. So ein Geiler Trail! wie eine Schlange hin und her <3 richtig cool! was allerdings nicht so cool war, war das ein Fahrer vor uns eine Lücke aufreissen musste! Zum Glück hatte ich ja Chris dabei, er schliesste auf der folgende Schotterstrasse die Lücke zur Spitze wider. wir fuhren dann zusammen mit der Spitze bis zum nächsten Trail, dort zerreisste die Gruppe wider und alles fuhren ihr eigenes ding bis ins Ziel.

 

Nach nicht mal 3h und 78km kamen wir Glücklich im Ziel an! Wir waren sehr glücklich die Woche überlebt zuhaben! wir hatten keine defekte und keine schlimmen Stürze!

Am ende reichte es für den 9te gesamt Rang und 50 UCI Weltranglistenpunkte!  Ich denke für das spontane einspringen als Ersatz Fahrer war es für mich ganz gut, gerne hätte ich mich besser auf das Rennen vorbereiten und ich währe sicher das noch einiges mehr gehen würde! Das nächste mal dann! 

 

Danke auch an Chris für die tolle Woche, du warst ein sehr guter Partner und auch neben der Rennstrecke war es mit dir echt richtig cool und hat spass gemacht!

 

Nicht zu vergessen natürlich Armin M. Küstenbrück, er begleitet uns die ganze Woche und machte viele sehr schöne Bilder, nahm für uns bei den Briefings teil und noch vieles mehr, Danke! War schön dich mal richtig kennen zulernen!

 

Nun heisst es für mich erstmal richtig erholen und beine Batterien wider aufzufüllen um dann im Frühling wider richtig angreifen zu können!

 

Nicht vergessen, diesen Samstag 31.10.2015 ist meine Saison Abschluss Bike Tour!!!

Treffpunkt: Maurstrasse 33

8117 Fällanden / Schweiz

Bei Fragen: 079 581 96 80

Happy Trails Rick