Snow Bike Festival 2017

   23.01.2017

Snow Bike Festival 2017

Snow Bike Festival 2017, erstes Uci Etappen Rennen auf Schnee

 

Im CUBE Bikes Katalog habe ich schon vor einiger Zeit die tollen Fatbikes bestaunt und bewundert. Ich wollte auch einmal mit solch „dicken Dingern“ fahren und die auch richtig austesten und trietzen und so hat es sich ergeben, dass CUBE Bikes mir ein Fatbike lieferte um beim SnowBikeFestival in Gstaad zu starten. 

Zusammen mit meinem Vater und Janine (die selber auch erfolgreich mitfuhr, Rang 5 UCI Frauen) düsten wir am Donnerstag morgen zusammen nach Zweisimmen in unsere Unterkunft. Angekommen und umgezogen fuhren wir gleich weiter nach Gstaad, holten die Startnummer und assen überteuert etwas kleines z`Mittag ;-) Als die Sonne langsam aber sicher hinter den Bergen verschwunden war, war dann auch Zeit für mein Start beim Prolog. Als acht letzter Teilnehmer wurde ich, mit den anderen Lizenzfahrern, auf die 3x2.5km Runde losgelassen. Die Strecke war nicht mehr mit der Strecke zu vergleichen die ich 2h vorher abgefahren hatte. Der Schnee war locker und tief, zum Teil mit mega tiefen Spurrillen. Das machte mir zwar viel spass mit meinem CUBE Nutrail Pro aber so war eine schnelle Zeit nicht mehr möglich. Rang 32 overall und 13. bei der Elite schaute schlussendlich für mich raus. Ich war nicht enttäuscht, die Stimmung war locker und der zeitliche Rückstand hat sich noch in Grenzen gehalten, also war noch alles offen für die nächsten Tage.

Tags darauf startete die erste richtige Etappe mit knapp 30km und fast 1000hm um 10:30Uhr auf der Promenade in Gstaad, direkt neben Fachgeschäften die zum Beispiel Uhren im Wert von kleinen Autos verkaufen. Neutralisiert ging es erst mal flach an einem Bach entlang bis es dann endlich losging! Endlich weil meine Finger, die trotz der krass warmen CUBE Handschuhe, richtig schmerzten vor Kälte (-19Grad). Doch schon bald wurde es auch mir schön warm, denn es ging fast 1000hm am Stück aufs „Eggli“ hoch. Leider war dieser Anstieg nicht wie erhofft auf tiefen Schnee, nein er war mehrheitlich auf Asphalt und hartgedrücktem Schnee. So hatte ich nur Nachteile mit meinem Fatbike gegen die meisten anderen, die nebst dem Fatbike auch noch ihr normales XC Bike mitgenommen haben. (Gewichts unterschied etwa 5-8Kg nebst deutlich höherem Rollwiderstand von einem Fatbike ) Naja, soll ja vor allem Spass machen und das hat es mir. Zum Teil natürlich auch weil ich erstaunlich  gute Beine hatte und teils sogar Fahrer mit normalen Bikes hinter mir lassen konnte :-) Oben angekommen fuhren wir eine Schlittenpiste runter nach Gstaad. Ein, zwei, ja vielleicht auch 4 oder 5 Stürzte von mir kosteten etwas Zeit, aber es war einfach lustig mit dem Fatbike im Schnee um die Kurven zu driften! Nach 1h30min kam ich auf dem 14 Rang und als 20er auf einem Fatbike ins Ziel. Sofort unter die Dusche und Warm anziehen war die Devise. Später am Abend gab es dann Fotos vom Tag in der Sporthalle.

Samstag war dann wieder das genau gleiche Startprozedere. Die Strecke von heute ging zuerst die Schlittelpiste, die wir am Vortag runtergefahren sind, hoch und dann über die gesperrte Skipiste wieder zurück nach Gstaad. Doch diese Abfahrt hatte es „faustdick“ hinter den Ohren! Anfang hatte ich richtig vertrauen und schon machte es „wuupppsss“ und ich flog in hohem Bogen über den Lenker. Mein Bike hat sich vermutlich gedacht bis hier und nicht weiter. Als ich auf dem Bauch landete und mich umdrehte musste ich zuerst wieder einige Meter hoch zu meinem Bike „klettern“ und es au dem Schnee rausziehen ;-) Nach kurzem zureden rauschte ich und mein Bike wieder voller Elan auf der Piste runter. Ein, Zwei mal rutschen wir gemeinsam aus, aber sonst kommen wir ohne Probleme unten an. Von jetzt an ging es Vollgas flach im Tal Richtung Gsteig. Ich hatte wieder richtig gute Beine und ich konnte Fahrer um Fahrer einholen, ja auch solche mit normalem Bike`s! Nach 1h42 kam ich als 3. Fatbike ins Ziel und war somit 15.overall. Auch heute war es wieder richtig kalt, so um die -14Grad  also freute ich mich auch heute wieder auf die waren Dusche. Doch heute war noch etwas besonderes auf dem Plan. Am Abend war ein Eliminator angesetzt, ich fuhr nicht mit um zu gewinnen, ich wollte einfach mitmachen und mein Fatbike duch den Schnee pflügen. Ohne Erwartungen stand ich beim ersten Lauf am Start. (Das Format ist ganz einfach 4 Fahrer starten zusammen auf einer kleine technisch anspruchsvollen Runde und die ersten zwei kommen eine Runde weiter.) Der Start ging ganz gut und ich konnte den ersten lauf relativ locker gewinnen. JEEE ;-) Start zum zweiten Lauf ging auch wieder gut und ich konnte mich wieder mit einem Sieg durchsetzten und das mit einem Fatbike gegen die normalen Bikes! Lauf drei  war dann schon etwas härter. Ich startete zusammen mit dem Europameister im Sprint, den Start habe ich auch hier gewonnen, allerdings ging es nicht lange und er überholte mich. An zweiter stelle liegend machte ich einen blöden Fahrefehler uns musste kurz vom Bike springen und zufuss den erst hoch rennen, genau jetzt überholte mich ein Konkurrent! Aber ich gab mich noch nicht geschlagen. Nach einem Fotofinish, das ich leider um ein paar Millimeter verloren hatte war hier Endstation für mich. Ich kam weiter als ich gedacht hatte und es hat auf jeden Fall viel Spass gemacht!

Sonntagmorgen die Finale Etappe, die meisten, die bisher noch mit einem Fatbike gefahren sind, wechselten heute noch auf ihr normales Bike. Da die Temperaturen die ganze Woche über nie höher als minus 5°C waren, war der Schnee überall mega hart und tiefgefroren, also wieder null Vorteil für ein Fatbike, zudem war der Streckenverlauf zwar schön aber auch nicht optimal für uns „Faties“ Direkt nach dem Start ging es knapp 3km eine Asphaltstrasse hoch. Ich Hächelte den Spitzenfahrer mit meinem „Dickerchen“ hinterher! Richtig demoralisierend nur wegen dieser Materialschlacht so weit hinten zufahren! Aber immerhin war ich der erste Fatbiker der oben angekommen ist! Jetzt ging es eine Weile flach ins Tal, da ich alleine fuhr und hinter mir eine Gruppe zu mir aufschloss, dachte ich „ ja super dann könne wir bisschen zusammen arbeiten und nach vorne fahren!“  aber dem war nicht, jeder in der Gruppe tat so als könnte er nicht mehr  und mir wurde immer die Führung aufgebrummt! Ich wusste das ich nicht einfach warten durfte weil ein Fahrer der die ganze Woche mit einem Fatbike fuhr, fuhr heut mit einem normalem Bike und war in der Gruppe vor mir. So zog ich halt selber weiter und die Gruppe bei mir im Windschatten… Ich kam mir vor als wäre ich bei einem Strassenrennen, so was macht man normalerweise nicht bei einem Bike Rennen… Naja, so fuhren wir bis fast oben, langsam wurden meine Beine aber müde und die „coolen“ heute in der Gruppe die meinem Tempodiktat folgen konnten zogen bewusst das Tempo an und fuhren mir davon. Ich konnte einfach diesem Tempo nicht mehr folgen. So fuhr ich alleine den Rest der schönen Etappe bis zurück nach Gstaad. Puh, es reichte ich konnte meinen 15. gesamt Rang bei der Elite behalten und war somit der 3. Fatbiker und holte auch wieder einige wichtige Weltranglistenpunkte!

 

Die vier Tage haben echt viel Spass gemacht und es war jedenfalls ein tolles Erlebnis und eine schöne Erfahrung mit ein Fatbike ein Rennen zufahren! Bisschen schade fand ich das viele Fahrer vor dem Renne ganz gross behaupteten, dass sie nur mit dem Fatbike fahren und gar kein anderes Bike mitnehmen würden. Dem war ja jetzt nicht so und somit habe ich auch wieder gelernt, wem ich glauben kann und wem nicht, wer kollegial neben dem Wettkampf ist und wer eben nicht.

 

Ein ganz grossen DANKESCHÖN an CUBE Bikes die mir ein absolut hammergeiles Fatbike gestellt haben!

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Happy Trails Rick